Spaghetti criminale

Isy und Amanda, bekannt als die Katastrophenweiber, sind ihrer Klasse schon mal ins Schullandheim vorausgefahren. Während Amanda eines Abends noch sorglos Spaghetti kocht, macht Isy eine merkwürdige Entdeckung. Und von da an haben die beiden keine ruhige Nacht mehr.

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Trotzdem. Man konnte es drehen, wie man wollte: Herr Rimpeau blieb verdächtig. Höchst verdächtig sogar.
„Der lügt wie geschmiert!“, staunte Amanda und strich sich noch eine Stulle mit Wurst. „Von wegen den ganzen Tag am Schreibtisch gesessen! Dann muss wohl ein Geist die Turnschuhe getragen haben!“
Bedrückt musste Isy Amanda zustimmen. Herr Rimpeau hatte ihnen wahrhaftig nicht die Wahrheit gesagt. Weshalb aber hatte er ihr gegenüber so offen zugegeben, dass seine Frau einen grauen Seat fuhr? Wenn er um die Bedeutung von Wagentyp und Farbe beim Altgrünheider Postüberfall Bescheid gewusst hätte, wäre es doch leichtsinnig gewesen, das zu tun. Also wirklich! Verzwickt war gar kein Ausdruck! Einem plötzlichen Impuls folgend, beschloss Isy, der Freundin vorerst nichts von dem grauen Seat der Frau Rimpeau zu verraten. Natürlich war das nicht gerade fair. Aber etwas in ihr sträubte sich mit aller Macht Herrn Rimpeau mit dieser Information noch mehr in die Pfanne zu hauen. Wichtiger war es einmal Ruky zu finden. Oder das Code-Wort für seinen Computer. Oder wenigstens das Mädchen mit dem blonden Zopf. Die Zeit bis zum Schlafen gehen trödelten sie herum. Das Fernsehbild zeigte flimmernde Streifen, was möglicherweise auf eine Wetterstörung zurückzuführen war, und es machte ihnen keine Freude, sich ständig blinzelnd eine in Streifen geschnittene Show anzusehen.
Als sie endlich im Bett lagen, beschloss Isy einfach an irgendetwas Schönes zu denken. Zum Beispiel an ihren letzten Geburtstag oder vielleicht sogar schon an Weihnachten. Aber es wollte nicht klappen. Immer, wenn sie gerade ein Zipfelchen Geburtstag oder Weihnachten erwischt hatte, schob sich Herr Rimpeaus Bild oder Rukys Gesicht mit dem spöttischen, traurigen Lächeln um den hübschen Mund dazwischen und zerstörte die Traumsequenz. Es blieb ihr gar nichts anderes übrig als weiterzugrübeln.
Irgendwann aber, in den späten Nachtstunden, musste sie dann doch eingeschlafen sein, denn als Amanda wie wild an ihrem Arm zu zerren begann, hatte Isy das Gefühl aus einem endlosen, tiefen Schlaf zu erwachen. „Da ist jemand an der Haustür“, flüsterte Amanda ohne eine Spur von Aufgeregtheit. „Wir brauchen die Schreckschusspistole!“